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Denkmalpreis des Landkreises für „Alte Schmiede“ in Kriebitzsch und Stadtkirche „Sankt Nicolai“ in Schmölln

Stadtkirche „St. Nicolai“ Schmölln, Foto: Landratsamt Altenburger Land
Stadtkirche „St. Nicolai“ Schmölln, Foto: Landratsamt Altenburger Land
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Tag des offenen Denkmals 2024
Elisabeth Howey und Kay Zimmermann sowie Kirchbauverein „St. Nicolai“ e.V. und Gemeindekirchenrat der Evangelisch- Lutherischen Kirche Schmölln werden ihr für Engagement in der Denkmalpflege geehrt

Altenburg. Landrat Uwe Melzer wird am Freitag während des feierlichen Eröffnungskonzertes in der Altenburger Brüderkirche die diesjährigen Denkmalpreise des Landkreises Altenburger Land für hervorragendes Engagement in der Denkmalpflege vergeben. Sie gehen an Elisabeth Howey und Kay Zimmermann für die Restaurierung und Instandsetzung der „Alten Schmiede“ in Kriebitzsch und an den Kirchbauverein „St. Nicolai“ e.V. mit dem Gemeindekirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche Schmölln für die Restaurierung und Instandsetzung der Stadtkirche „St. Nicolai“ in Schmölln.

Alte Schmiede Kriebitzsch, Foto: Landratsamt Altenburger Land
Alte Schmiede Kriebitzsch, Foto: Landratsamt Altenburger Land

„Alte Schmiede“ Kriebitzsch Das Ehepaar Elisabeth Howay und Kay Zimmermann aus Kriebitzsch – Howay bildende Künstlerin, Zimmermann Fotograf – hat sich seit 2016 die Rettung eines Bauernhauses zur Aufgabe gemacht. Das Umgebindehaus in der Mitte des Ortes ist als Wohnhaus und ehemalige Schmiedewerkstatt Teil eines Vierseithofes. Das Schmiedegrundstück wurde in seiner heutigen Gestalt 1713 bis 1750 erbaut. Der Hof gliedert sich in das Wohnhaus mit Schmiede, daneben befindet sich das Stallgebäude. Es schließt sich der Schweinestall. Ein Schuppengebäude bildet die vierte Seite des Hofes. Fachwerk und Dachstuhl des Wohnhauses scheint baukonstruktiv aus der Zeit zwischen 1780 und 1800 zu stammen. Die Wohnhaus-Frontfassade, die gemauerte Umfassung der Bohlenstube aus dem Jahre 1810 und verschiedene andere Details weisen auf einen weiteren Umbau während der Wende zum 20. Jahrhundert hin. Bis 1960 war die Schmiede noch aktiv.

Mit viel Kraft und Enthusiasmus wird die Anlage Stück für Stück saniert und restauriert. Mit ungeheurer Ausdauer und der Hinnahme von widrigen Wohnverhältnissen mit offenen Wänden bei Wind und Wetter und mit viel Eigenleistung konnten die ausgeprägten Schadenbilder instandgesetzt werden. Der gesamte Giebel, das hofseitige Fachwerk und die gemauerten Umfassungswände waren stark geschädigt. Das Fachwerk war zu über 50 Prozent geschädigt und musste ausgetauscht werden. Bei der Ausführungsgüte der schadhaften Segmentbögen und der Instandsetzung der schadhaften Fassadenteile sind die Vorgaben der Denkmalbehörden noch übertroffen worden. Mit Liebe zum Material und einer gewissen Ehrfurcht zum historischen Bestand wurde eine Symbiose aus bauzeitlichen und neuen Materialien geschaffen. Mit der Restaurierung des kompletten Fachwerks und des aufgehenden Mauerwerks wurden von Elisabeth Howey und Kay Zimmermann in den letzten acht Jahren wesentliche Meilensteine zur Erhaltung dieses Altenburger Bauernhauses gesetzt.

Stadtkirche „St. Nicolai“ Schmölln, Foto: Landratsamt Altenburger Land
Stadtkirche „St. Nicolai“ Schmölln, Foto: Landratsamt Altenburger Land

Kirche „Sankt Nicolai“ Schmölln Mit der kompletten Restaurierung der Stadtkirche „St. Nicolai“ haben der Kirchbauverein „St. Nicolai“ e.V. zu Schmölln und der Gemeindekirchenrat der Ev.-Luth.-Kirche zu Schmölln ein Mammutwerk vollbracht. Der Kirchenbau gehört wesentlich in die Zeit vom Übergang der Hochgotik zur Spätgotik Mitte des 15. Jahrhunderts. Durch einen Stadtbrand am 19. Oktober 1772 entstand an der Kirche ein Totalschaden, 1800 war sie wiederhergestellt. 1880 wurde unter dem Altenburger Bauinspektor Voretzsch die gesamte Kirche purifiziert, alle nachträglichen Einbauten wurden entfernt und das Kircheninnere im Stil der Neugotik umgestaltet. Fünf Jahrzehnte später wurden am Schiff sämtliche Putze erneuert und noch einmal fünf Jahrzehnte mussten vergehen, bis der Turm eine neue Außenhülle erhielt. Unmittelbar danach erfolgte die schrittweise Erneuerung der Fassaden. Eine im Jahre 2014 durchgeführte Bauanalyse sollte den Bauzustand der Kirche prüfen. Hier ergab sich, dass der Putz der 1980er Jahre ein reiner Zementputz mit Nobitzer Sand war. Durch diese hartschalige Verputzung kam es schnell zu neuen Schadensbildern. Ein weiteres Gutachten, 2016 in Auftrag gegeben, stellte eine starke Schädigung der Dachhölzer fest. Es galt, schnellstmöglich zu handeln. Im März 2017 gründete sich der Kirchbauverein, um das Sanierungsprojekt gemeinsam mit dem Gemeindekirchenrat auf den Weg zu bringen. Innerhalb von sechs Jahren konnten u.a. durch unermüdliches Werben und die Durchführung von Veranstaltungen enorme 540.000 Euro Eigenmittel zusammengesammelt werden. Dazu kam eine stetige Beharrlichkeit gegenüber der Stadt Schmölln, dem Land Thüringen und der Landeskirche, so dass am Ende 2,7 Millionen Euro für die Sanierung der Kirche zur Verfügung standen.

Landratsamt Altenburger Land

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