Mit Firmen und Anwohnern den Bauabschluss an der Kirche Sankt Nicolai begangen
Von Ulrike Grötsch.
Schmölln. Der vierte und damit letzte Bauabschnitt der Außensanierung der Schmöllner Stadtkirche ist abgeschlossen. Grund genug, um den Firmen und vor allem den Anwohnern rund um Kirchplatz und Gößnitzer Straße ein Dankeschön zu sagen. Den einen für eine tadellose und unfallfreie Arbeit, den anderen für ihre Geduld, acht Jahre lang die Bauarbeiten mitsamt ihren einhergehenden Beeinträchtigungen ertragen zu müssen. Bereits bei allen drei vorhergehenden Bauabschnitten hatte der Vorstand des Kirchbauvereins zum Abschluss zum Bauheben die jeweiligen Unternehmen und Anwohner eingeladen. Dieses Mal waren nun alle Firmen beisammen, die in den vergangenen Jahren an den verschiedenen Bauabschnitten mitwirkten. Manche Firmeninhaber sahen sich also zum ersten Mal.
„Die Mitglieder des Kirchbauvereines und des Gemeindekirchenrates sind sehr dankbar, dass nach acht Jahren Bauzeit, die Fertigstellung der Stadtkirche nun mit einem Stadtkirchenfest begangen werden kann, begann Pfarrer Thomas Eisner seine Andacht. Er und die Organisatoren dieser Veranstaltung freuten sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren. „Alle Mühe hat sich gelohnt, die Stadtkirche ist ein Hingucker unserer schönen Stadt geworden“, fuhr Thomas Eisner fort. Im Jahr 2013 war im Gemeindekirchenrat mit der Planung der Außensanierung begonnen worden. Das Kreiskirchenamt vermittelt damals die Architekten Grützner und Pfeil. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit begann. 2015 fasste der Schmöllner Stadtrat einen entsprechenden Beschluss, sodass Städtebaufördermittel für die Sanierung abgerufen werden konnten. Dadurch ergaben sich neue Perspektiven. Die Erneuerung des Daches und des Turmes konnten nun ebenfalls in Angriff genommen werden. Arbeitsaufwand und Kosten verdoppelten sich. Nun stand die Frage, wie das zu bezahlen sei, blickt Pfarrer Eisner zurück. 2016 ging es mit der Musterachse los, 2017 begann der erste von vier Bauabschnitten. Im selben Jahr gründete sich der Kirchbauverein, der hervorragende Arbeit leistete, mit dem Ziel, Spenden für die Sanierung einzusammeln, schätzte Thomas Eisner ein. Beachtliche 200.000 Euro wurden durch seine Mitglieder eingeworben. Zudem warteten sie mit Konzepten auf, die die Akzeptanz für die Sanierung förderte. Konzerte und weitere Veranstaltungen trugen maßgeblich dazu bei, schätzte der Pfarrer ein. Besonders kritisch wurde es im vierten Bauabschnitt, als die Fachleute feststellten, dass das Oktogon statisch sehr gefährdet ist. In zwei Teilbauabschnitte wurde daraufhin der vierte Abschnitt unterteilt. Und wieder kamen unerwartete Kosten auf die Bauherren zu. Am Ende standen die dreifachen Kosten der ursprünglichen Bausumme zu Buche. 2,765 Millionen Euro hat die Sanierung am Ende verschlungen. „Hätten wir 2016 gewusst, was in acht Jahren alles auf uns zukommen wird, wer weiß, ob wir mit dem Vorhaben begonnen hätten“, so Thomas Eisner. Gottvertrauen haben Mut und Zuversicht wachsen lassen. Alle Betriebe haben vertrauensvoll zusammengearbeitet, Stadtrat und Bürgermeister, Kreiskirchenamt und Kirchenkreis, Landesverwaltungsamt, Thüringer Amt für Denkmalschutz, die Stiftung Kiba beispielsweise. Dankbar ist Thomas Eisner für die Zusammenarbeit mit dem Gemeindekirchenrat. Das Vorhaben habe Kraft und viel Zeit gekostet. Vor allem dankte er den Anwohnern des Kirchplatzes und der Gößnitzer Straße. Nicht vergessen wurden in der Andacht die vielen Spender, besonders auch die Unterstützung aus der Partnergemeinde Mühlacker. „Viele Räder haben ineinandergegriffen, dafür bin ich dankbar. Denn es ist, um im Sinne der Räder zu bleiben, wie geschmiert gelaufen. In den Propheten Jeremias habe man Vertrauen gesetzt und ist nicht enttäuscht worden. Viele Kirchenmitglieder haben für ein gutes Gelingen gebetet, das war das Öl fürs Getriebe“, schätzte der Redner ein. Aber auch schmerzliche Verluste durch den Tod von Stadtrat Peter Mittelstädt und Altbürgermeister Herbert Köhler, beide im Vorstand des Kirchbauvereins, mussten ertragen werden. „Da hat es mächtig im Getriebe geknirscht“, fuhr der Pfarrer fort. In einer Fürbitte wurde allen Firmen und am Bau Beteiligten gedankt. Einbezogen und aktueller denn je, wurden ebenso die Kriege überall auf der Welt, die es zu ächten gilt.
Zum Pilgern entlang der Nordfassade lud anschließend der Vorsitzende des Kirchbauvereins, Jörg Milde, ein. Der Rundgang endete am Festzelt. Zum Glück hatte der Regen aufgehört. Bis 18 Uhr saßen die Gäste ganz entspannt und plaudernd bei Rostbratwurst, Rostbrätel und Salaten beisammen. Den Vorstand des Kirchbauvereins hat es gefreut, dass das letzte Bauheben in solch einer wunderbaren Atmosphäre mündete.