Gunther Emmerlich bezauberte mit seinem Ensemble in der Schmöllner Stadtkirche
Von Ulrike Grötsch
Schmölln. Ja, das festliche Adventskonzert mit Gunther Emmerlich am Freitagabend in der Schmöllner Stadtkirche fand statt. Mit einem Jahr Verspätung zwar, aber dieses Mal gab es keine Absage, wie damals drei Tage vor Ultimo. Nicht weil der Künstler nicht konnte, sondern weil die Politik dazwischenfunkte. Corona beherrschte damals das gesellschaftliche und kulturelle Leben. Alles lag brach. Umso schöner für den beliebten Sänger als auch den Vorstand des Kirchbauvereins Schmölln, der das Konzert organisierte, dass ein Jahr später diese Veranstaltung nachgeholt werden konnte. Deshalb bedankte sich der Vereinsvorsitzende Jörg Milde auch bei Publikum und Gunther Emmerlichs Management, für die problemlose Rückabwicklung des Kartenverkaufes vor einem Jahr. Unzählige Telefonate waren nötig, aber bereits Anfang 2022 stand der neue Termin fest. Die pandemiebedingte Verschiebung aber tat dem Konzert keinen Abbruch.
Über 500 Besucher strömten in die festlich geschmückte Kirche. Als das Kirchenportal 18 Uhr geöffnet wurde, ergoss sich der Besucherstrom wie eine Flut ins Kirchenschiff. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Plätze belegt und die Emporen mit erwartungsfrohen Konzertbesuchern gefüllt. Ein herrlicher Anblick.
Der Bläserchor unter der Leitung von Thomas Leich eröffnete das Programm mit Machet die Tore weit und Wir sagen euch an den lieben Advent. Eine wunderschöne Einstimmung auf das langerwartete Konzert mit Gunther Emmerlich, der als Sänger und mit seinem Ensemble sowie als Moderator zu begeistern wusste und dessen feiner Witz und Charme die Besucher faszinierte, zum Lachen und zu spontanem Beifall animierte. Hört der Engel helle Lieder, Papa Noel, oder Jubel und Freud sprachen die Zuhörer ebenso an wie das Ave Maria oder Wach, Nachtigall, wach auf oder Vom Himmel hoch, oh Englein komm. Ob Jeanne Pascale Schulze, Sopran, Sabina Herzog, Violoncello, Gesang – beide sangen aus Humperdincks Hänsel und Gretel den Abendsegen, den Gunther Emmerlich mit: „Keine Angst, ich bin nicht der Hänsel“, spitzbübisch ankündigte, Holger Miersch an der Orgel oder der junge Trompeter Manuel Abreu, sie alle sorgten für einen wundervollen Abend, den wohl alle nicht vergessen werden. Und Gunther Emmerlich selbst, der einen exzellenten Virtuosen an der Trompete wie Ludwig Güttler in seinem Leben an seiner Seite wusste, war von dem jungen spanischem Trompeter, der mit ihm erstmals in Schmölln musizierte, und mit Trumpet Voluntary aufhorchen ließ, des Lobes voll.
Nicht zuletzt oder gerade wegen der Geschichten zwischen den Liedern sorgte Gunther Emmerlich auch immer wieder für eine lockere Atmosphäre, die das festliche Adventskonzert zu einem heiteren und besinnlichen Abend machte. Und seine Stimme, die ist eben auch beim Sprechen von Texten außergewöhnlich, nicht nur beim Singen. Das wiederum kann nicht jeder von sich behaupten.
Mit den Bläsern, seinem wunderbaren Ensemble und dem Singkreis sowie allen Konzertbesuchern wurde zum Abschluss Wie soll ich dich empfangen, gesungen. Tief beeindruckt traten die Besucher den Heimweg an und passend zum Adventskonzert, rieselte dazu auch noch leise der Schnee. Und da Schmölln den gebürtigen Eisenberger Gunther Emmerlich auch ein bisschen an seine Geburtsstadt erinnerte, verriet er, das er sich in Schmölln „wie derrheeme“ gefühlt habe. Ein größeres Kompliment kann es wohl gar nicht geben. Erwähnt sei, dass neben dem CD- und Buch-Verkauf von Gunther Emmerlich auch die VR-Bank wieder die Gedenkmünze des Kirchbauvereins vor und nach dem Konzert angeboten hat. Dem tollen Abendfolgt auch ein tolles Ergebnis. Der Kartenverkauf, an dem uns das Ensemble Gunther Emmerlich dankenswerterweise beteiligte, hat dem Kirchbauverein 2320 Euro für die weitere Sanierung der Stadtkirche eingebracht. Außerdem waren im Spendenkorb am Freitagabend 1463 Euro eingegangen, wofür sich der Vorstand des Kirchbauvereins herzlich bedankt.